Lager in Fiesch

Stretching für alleAVVF 2020-Lager in Fiesch

Zur Vorbereitung auf die neue Saison organisiert der AVVF seit vielen Jahren im August eine Trainingswoche für Junioren aus Vereinen der Kantone Waadt, Wallis und Freiburg im Sportzentrum von Fiesch, einem charmanten Dorf im Oberwallis.

 

Text und Fotos: Fabrice Descloux

 

Nach einigen Wochen des Zweifels konnte der Kurs glücklicherweise organisiert werden und die Ausgabe 2020 fand vom 3. bis 7. August mit 20 Junioren (18 Jungen und 2 Mädchen) statt.

 

Die diesjährigen Teilnehmer hatten das Glück, auf die Anwesenheit von Rachel Moret zählen zu können, der mehrfachen amtierenden Schweizer Meisterin und derzeitige Nr. 86 in der Weltrangliste der Einzelspielerinnen. Die Profispielerin des ASPC Nîmes und des CTT Châtelaine hatte eine turbulente Sommerperiode erlebt, insbesondere nach der Verlegung der Olympischen Spiele von Tokio von Juli 2020 auf Juli 2021. Rachel, die beim CTT-Forward-Morges (Waadt) ausgebildet wurde, nahm viele Male als Spielerin an diesem Lager teil. Seit 5 Jahren in Nîmes ansässig, ermöglichte es ihr diese Woche viele junge Schweizer Spielerinnen und Spieler zu treffen und ihnen ihre wertvolle Erfahrung zu vermitteln. Die Betreuung junger SpielerInnen hat ihr geholfen, sich selbst Fragen aus Spielersicht zu stellen; das wiederum bringt sie selbst weiter.

 

Mit viel Motivation und Engagement folgten die Hoffnungsträger des AVVF einem vollen Terminplan mit 5 bis 6 Stunden Training pro Tag. Die Tage begannen immer mit einem physischen Teil, der unter den wachsamen Augen von Fitnesstrainer Claude Anthonioz im Freien durchgeführt wurde. Mit spielerischen und abwechslungsreichen Übungen wurden vor allem die Koordinationsfähigkeit und die muskuläre Stärkung der einzelnen Teilnehmer während der Woche verbessert.

 

Fabrice Descloux, Lagerleiter

 

Die ersten beiden Tage waren in erster Linie den Regelmässigkeitsübungen gewidmet. Wegen Covid-19 hatten einige Junioren seit März nicht mehr die Möglichkeit zu trainieren. Es war daher wichtig, mit einfachen Übungen wieder ein gutes Gefühl zu entwickeln.

 

Der Rest der Woche konzentrierte man sich auf das Aufschlag/Rückschlag Training. Félix Coutaudier, ein französischer Trainer, der vom gleichen Verein wie Rachel, ASPC Nîmes, engagiert wurde, leitete diese Trainingseinheiten und brachte den Spielern eine neue Perspektive. Zwei wesentliche Elemente wurden erklärt und den Spielern vorgeführt: die Bedeutung der technischen Genauigkeit (Bewegung, Positionierung) und der taktischen Intelligenz. Während der Woche konnte Félix feststellen, dass die Gruppe gut zuhörte und sehr viel Spass hatte. Im Vergleich zu Frankreich haben junge Schweizer Spieler tendenziell ein geringeres Trainingsvolumen. Um die Technik der jungen Spieler zu verbessern, empfiehlt er mehr Balleimertraining während den Einheiten. Er entdeckte einige interessante Spieler, welche mit ernsthaftem Training im Erwachsenenalter durchaus eine A-Klassierung erreichen könnten.

 

Rachel Moret & Félix Coutaudier

 

Mit einer heterogenen Gruppe von Junioren im Alter von 10 bis 18 Jahren, die von B14 bis unlizenziert reichte, war das Schlüsselwort für die Trainer während der Woche «Anpassung». Jeder Spieler konnte seine Balleimertechnik verbessern und auch vom Spielen mit Rachel profitieren. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Jugendlicher ohne Lizenz mit einem Schweizer Meister trainieren kann!

 

Am Donnerstagnachmittag fand ein Turnier statt, zweifellos einer der Höhepunkte der Woche. Um das allgemeine Niveau anzuheben, nahmen auch die Trainer teil. Rachel gewann logischerweise das Turnier und Julien Vaucher war der beste unter den Teilnehmern. Für die Akten: Julien war der einzige Spieler im Lager, der für einen Verein ausserhalb der AVVF (CTT Côte-Peseux, ANJTT) spielt. Seine ersten Saisons als Tischtennisspieler absolvierte er jedoch beim CTT Domdidier (Freiburg), wo er immer noch Mitglied ist.

 

Zusätzlich zu den Tischtennis-Trainingseinheiten konnten, um den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken, auch die vom Sportzentrum angebotenen Aktivitäten wie das Schwimmbad oder die Minigolf-Anlage genutzt werden. An den Abenden standen verschiedene Spiele auf dem Programm.

 

Gruppenfoto am Minigolf

 

Nach einer intensiven Woche war der Körper am Freitag, als der Kurs endete, müde. Die Trainer stellten während der Woche deutliche Fortschritte fest, insbesondere bei den jüngeren und nicht lizenzierten Spielern. Jeder Teilnehmer kam mit viel Motivation und neuem Wissen über Tischtennis aus dem Camp. Es ist nun notwendig, das Training in den kommenden Wochen fortzusetzen, um für die Wiederaufnahme der Wettkämpfe bereit zu sein.

 

 

 

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