Raiffi-Cup in Möhlin
Überragender Lionel Weber gewinnt erstes nationales Eliteturnier – Camille Linke Siegerin bei den Damen
(Christian Zumsteg/Si/TN) Der seit dieser Saison bei Saint-Louis in Frankreich spielende Lionel Weber gewann in Möhlin überraschend erstmals ein nationales Eliteturnier. Der Titelgewinn des 18-jährigen Baslers ist sehr hoch einzustufen, setzte er sich doch im Viertelfinal gegen Hu Jiashun und im Final gegen Yang Chengbowen jeweils mit 4:3 durch. Zudem eliminierte er im Halbfinal Nicola Mohler, den vierfachen Schweizer Einzelmeister und Teamkollegen bei Saint-Louis.
Bei den Damen gewann die erst 14-jährige Camille Linke vom TTC Baar nach einem Finalsieg in fünf Sätzen gegen Alexandra Tchalakian (Gland). Für Linke ist es ebenfalls der erste Sieg an einem nationalen Eliteturnier.
Bei den Herren führte am Samstagabend Hitchcock Regie. Im ersten Halbfinal trafen die beiden Schweizer Nationalspieler Nicola Mohler und Lionel Weber aufeinander. Nachwuchstalent Weber konnte sich in sechs Sätzen gegen den erfahrenen Mohler durchsetzen. Der zweite Halbfinal war an Dramatik kaum zu überbieten. Der Italiener Simone Spinicchia verlor gegen den chinesischen Titelverteidiger Yang Chengbowen (Rio-Star Muttenz), im 7. und entscheidenden Satz in der Verlängerung. Fünf der sieben Sätze gingen in die Verlängerung.
Erster Schweizer Sieger bei der Elite
Nicht weniger spannend war das Finalspiel. Lionel Weber schaffte, was seit Einführung der Eliteserien 1998 noch keinem Schweizer gelungen war. Er gewann das prestigeträchtige Turnier nach einem Match in sieben Sätzen gegen Yang, der gleichzeitig Webers Trainer ist. Auch in diesem Spiel endeten fünf der sieben Sätze – unter anderem der Entscheidungssatz – in der Verlängerung.
Yang und dessen Landsmann Hu Jiashun, beide bis letzte Saison Teamkollegen von Weber bei Rio-Star Muttenz, hatten die nationale Turnierszene und die NLA-Meisterschaft in den letzten Jahren dominiert. Das Erfolgsduo, das den „RAIFFI“-Cup im Einzel zusammengezählt zehnmal gewann, hielt sich aber im Doppel mit einem 3:1-Finalsieg gegen die Genfer Daniel Memmi/Nicolas Champod schadlos.
Im schwächer besetzten Damen-Turnier war mit durchwegs jungen Spielerinnen die Jugend Trumpf. Camille Linke holte sich den Titel mit zwei 4:1-Erfolgen souverän.
Herreneinzel
Final: Lionel Weber (Saint-Louis/Fr/7) s. Yang Chengbowen (China/Rio Star Muttenz/1) 4:3 (17:15, 5:11, 12:10, 10:12, 12:10, 8:11, 13:11). – Halbfinals: Weber s. Nicola Mohler (Saint-Louis/Fr/3) 4:2 (11:8, 10:12, 11:9, 6:11, 11:8, 11:8). Yang s. Simone Spinicchia (It/Lugano/4) 4:3 (10:12, 11:3, 12:14, 11:9, 13:11, 10:12, 12:10). – Viertelfinals: Weber s. Hu Jiashun (China/Rio-Star Muttenz/2) 4:3 (8:11, 12:10, 9:11, 11:4, 6:11, 11:9, 12:10). Yang s. Yanick Taffé (Gland) 4:0 (11:5, 11:1, 11:9, 11:2). Mohler s. Christian Hotz (Wil SG/6) 4:1 (8:11, 11:9, 11:4, 11:9, 11:7). Spinicchia s. Julien Märki (Cortaillod) 4:0 (11:6, 11:8, 11:8, 11:7).
Herrendoppel
Final: Yang/Hu (1) s. Daniel Memmi/Nicolas Champod (UGS-Chênois/3) 3:1 (12:14, 11:7, 14:12, 11:5). – Halbfinals: Yang/Hu s. Filip Karin/Yoan Rebetez (Wädenswil/Cortaillod/5) 3:0 (11:5, 11:8, 11:7). Memmi/Champod s. Hotz/Spinicchia (2) 3:2 (11:6, 10:12, 15:13, 5:11, 12:10).
Dameneinzel
Final: Camille-Chloé Linke (Baar/2) s. Alexandra Tchalakian (Gland/2) 4:1 (11:7, 16:14, 11:3, 10:12, 12:10). – Halbfinals: Linke s. Salomé Simonet (Fribourg/3) 4:1 (11:9, 11:7, 11:6, 7:11, 11:6). Tchalakian s. Ramona Sperr (Baar/4) 4:3 (8:11, 11:7, 6:11, 9:11, 11:5, 12:10, 11:9).