Eine Medaille aus Vila Real zurückgebracht!

Vom 25. Februar bis zum 3. März weilte die Schweizer Jugendauswahl im portugiesischen Vila Real, um den WTT Youth Contender zu bestreiten. Die Bilanz insgesamt ist zufriedenstellend und Enya Hu konnte mit dem 2. Platz in ihrer Altersklasse ein Ausrufezeichen setzen.

 

Text: Raouf Morsi / Foto: WTT & Pedro Pelz

 

Die Schweizer Mädchenauswahl in Vila Real bestand aus Enya Hu, Ilvi Ulrich, Akhyata Patra und Fanny Doutaz und wurde vom Trainer Pedro Pelz betreut. Samir Mulabdic coachte die  Knaben, namentlich Timothy Falconnier, Chaitanya Vepa, Abishek Vepa, Noe Keusch und Numa Ulrich.

 

U11:

Enya Hu stellte erneut ihr Talent unter Beweis und belegte den zweiten Platz in ihrer Altersklasse. Sie gewann drei ihrer Spiele und verlor insgesamt nur einen Satz, bevor sie gegen die Lokalmatadorin Nuria Madeira (POR) antreten musste. Enya führte zwar mit 2:0, musste aber den dritten Satz in der Verlängerung abgeben. Die Gegnerin konnte sich ab da auf Enyas aggressiven Stil einstellen und holte den Satzrückstand auf. Das Spiel zog sich bis in den fünften Satz, wo Nuria schliesslich gewann.

Haarscharf verpasste Enya Hu mit der knappen Niederlage in diesem Spiel den ersten Platz in ihrer Kategorie. Das Erreichen des zweiten Platzes bleibt an sich aber eine tolle Leistung.

Enya Hu

 

U13:

Enya Hu und Akhyata Patra konnten ihre Spiele in der Gruppenphase souverän gewinnen und als Gruppenerste in die KO-Phase gehen. Ilvi Ulrich konnte es leider ihren Mitspielerinnen nicht gleichtun: Nur eines von drei Spielen konnte sie gewinnen. Erwähnenswert ist dennoch ihre 2:3-Niederlage gegen Patricia Stoica (ROU), die letztendlich das Finale für sich entscheiden konnte und in diesem Wettbewerb ansonsten nie mehr als einen Satz abgeben musste. Dies zeigt, dass Ilvi grundsätzlich die Fähigkeiten hätte, in diesem Wettbewerb weit zu kommen.

In der KO-Runde schied Enya Hu gleich zu Beginn gegen Jiaqi Guo (ESP) mit 1:3 aus. Der Altersunterschied spielte in diesem Match eine grosse Rolle, so war die Gegnerin rund drei Jahre älter. Dass die Jüngste einen Satz holen konnte, kann als Achtungserfolg bewertet werden. Akhyata Patra hatte im Achtelfinale ein Freilos und konnte direkt ins Viertelfinale einziehen, aber es war wieder Patricia Stoica, die den Weg der Schweizerinnen kreuzte. Es resultierte letzten Endes eine 1:3-Niederlage (5:11, 9:11, 11:7, 8:11).

Akhyata Patra

 

U15:

Akhyata Patra war in dieser Altersklasse weniger erfolgreich. Obwohl sie in den Gruppenspielen den zweiten Platz belegte, schied sie im Hauptfeld mit 0:3 gegen Nina Guo Zheng (FRA) aus. Ihre Gegnerin (welche bis in den Halbfinal vorstiess und die U17-Kategorie sogar gewinnen konnte) setzte sehr schnell ihren Spielstil durch und liess der Neuhausener Spielerin keine Chance. Ilvi Ulrich schaffte es nicht, die Gruppenphase zu überstehen.

Ilvi Ulrich

U17:

Fanny Doutaz überstand die Qualifikationsphase mit einem Sieg und einer Niederlage, wurde aber bei ihrem Einzug ins Hauptfeld direkt von Elise Pujor (FRA) gestoppt und verlor mit 0:3.

Fanny Doutaz

Auch die Knaben hatten endlich ihren Auftritt in diesem Turnier. Timothy Falconnier und Noe Keusch wurden Gruppenerste nach teils sehr engen Spielen. Timothy spielte gegen Nico Thoennissen (GER), der mit 0:2 führte, doch Timothy gewann alle drei Sätze in Folge und holte sich den Sieg. Noe Keusch lag gegen Konstantinos Fakaros (GRE) ebenfalls mit 0:2 zurück, doch er gab nicht auf und kämpfte sich in den Match zurück, um schliesslich mit 3:2 zu gewinnen. Abishek Vepa fehlte nur wenig zum Weiterkommen, letztlich musste er sich mit dem undankbaren dritten Platz in seiner Gruppe begnügen.

Abishek Vepa

Timothy Falconnier kam nach einem Freilos in die Runde der letzten 32, wo er auf Juan Gonzalez (ECU) traf. Der Schweizer Spieler hatte im ersten Satz einige Schwierigkeiten, verstand aber schnell den Spielstil seines Gegners und konnte erst die Oberhand und schliesslich das Spiel mit 3:1 gewinnen. Im Achtelfinale traf er auf Yoan Velichkov (BUL). Den ersten Satz gewann Timothy knapp (13:11), verlor dann aber leider die Folgesätze und schied letztlich mit einer 1:3-Niederlage aus.

Timothy Falconnier

Noe Keusch konnte sich ebenfalls für das Achtelfinale qualifizieren. Zuvor gewann er erst gegen Rayan Vardinejad (AUS) klar mit 3:0 und erlebte anschliessend gegen Robert Istrate (ROU) ein umkämpftes Spiel. Obwohl der Zürcher mit 2:0 führte, nutzte sein Gegner jede Chance und erzwang einen fünften Satz. Das Spiel war sehr eng, aber schlussendlich gewann Noe Keusch den Entscheidungssatz mit 12:10. Im Achtelfinale traf er auf Noah Hersel (GER) und schied nach knappen Satzergebnissen mit 1:3 (11:9, 8:11, 11:13, 8:11) aus.

Noe Keusch

U19:

Analog zum U17 konnte Fanny Doutaz ihre Gruppenphase mit einem Sieg und einer Niederlage überstehen. Im Hauptfeld gewann sie 3:0 gegen Weronika Bobek (POL) und konnte die Tipps vom Vortag gut umsetzen. Im Achtelfinale traf sie auf eine weitere Polin, doch die Szenarien waren umgekehrt: Natalia Bogdanowicz fügte der Spielerin aus ZZ-Lancy eine 0:3-Niederlage zu. Im dritten Satz konnte Fanny Doutaz endlich mit dem Tempo der Gegnerin mithalten, doch auch in diesem musste sie sich geschlagen geben (10:12).

Numa Ulrich, Noe Keusch und Abishek Vepa kamen aufgrund ihrer Platzierungen in den Gruppenspielen nicht ins Hauptfeld. Nur Timothy Falconnier und Chaitanya Vepa überstanden die Gruppenphase unbeschadet.

Chaitanya Vepa traf mit Silas Monteiro (POR) auf einen Spieler aus der Region, liess sich aber nicht von der lautstarken Unterstützung für seinen Kontrahenten beeinflussen. Chaitanya Vepa spielte in den ersten beiden Sätzen gut, erst im dritten Satz zeigte sein Gegner etwas mehr Widerstand. Dieser Satz endete jedoch mit 14:12 und zu Buche stand ein Schweizer 3:0-Sieg. Im Sechzehntelfinale musste sich der Neuhausener Spieler schliesslich Oscar Birriel (PUR) mit 0:3 beugen, aber die Satzergebnisse (10:12, 8:11, 9:11) zeugen davon, dass er alle Chancen hatte, dieses Spiel zu gewinnen.

Chaitanya Vepa

Wie in der U17 spielte Timothy Falconnier nach einem Freilos das Sechzehntelfinale. Gegen Rares Cuesdean (ROU), konnte er allerdings nicht viel ausrichten und musste mit einer 0:3-Niederlage vom Tisch gehen.

Fazit der Trainer:

Enya hat einen sehr guten Service und eine gute Spielqualität. Ihr zweiter Platz in der U11 ist das Ergebnis davon und auch in der U13 hat sie sich hervorgetan. Das Turnier war ein Erfolg für sie, aber es hat uns gezeigt, dass sie noch viel üben muss, um neben ihren Konterschlägen auch mehr Spin in ihre Bälle zu bekommen, womit sie über ein breiteres Schlalgrepertoire verfügen würde. Akhyata spielte ebenfalls ein sehr gutes Turnier, meiner Meinung nach war sie nicht weit von einer Medaille in der U13 entfernt. Ilvi war leider nicht so erfolgreich, sie muss an ihrem Lernprozess arbeiten und mehr Struktur in ihrem Spiel haben. Sie hat einen guten Kampfgeist, aber sie muss noch viel mehr trainieren. In der U17 war Fanny während ihrer Spiele etwas zu weit vom Tisch entfernt, was gegen sie sprach, aber in der U19 hat sie diesen Fehler sofort behoben und aggressiver mit ihrer Vorhand gespielt. Sie neigt dazu, auf den Ball zu warten und auf Sicherheit zu spielen, was dazu führt, dass sie einige Chancen verpasst.“

Pedro Pelz, Nachwuchschef

Seit Januar 2023 bei den WTT Youth Contender in Linz arbeiten wir stetig am Spiel der Athleten und suchen nach Möglichkeiten, die sie zu ihrem Vorteil nutzen können. Sie haben noch keine Stabilität auf diesem Spielniveau und müssen weiter gegen Top-Spieler trainieren, um dies zu erreichen. In Bezug auf dieses Turnier gab es viele Höhen und Tiefen. Unser Ziel ist es, die Stabilität zu finden, von der ich vor der Europameisterschaft gesprochen habe. Wir sind ständig in Kontakt mit den Athleten und sie wissen, was sie verbessern müssen, sei es in Bezug auf ihr Talent oder ihre mentale Stärke.

Samir Mulabdic, Leiter Leistungssport

 

Fotoalbum

Resultate