EM in Schwechat: Die drei Neulinge

Amanda Fauvel (Archivphoto)

EM in Schwechat: Die drei Neulinge
Amanda Fauvel – Die frischgebackene Schweizerin

Am 4. Oktober fällt der Startschuss zur EM in Schwechat. Mit Céline Reust, Amanda Fauvel und Nicolas Champod schnuppern gleich drei SchweizerInnen zum ersten Mal EM-Luft. Die Neulinge werden an dieser Stelle kurz vorgestellt und erzählen in einem kurzen Interview mehr über sich. Den Anfang machte Nicolas, an dieser Stelle folgt Amanda.

 

Amanda Fauvel ist seit März 2013 nicht mehr nur französisch-amerikanische Doppelbürgerin, sondern zusätzlich auch noch Schweizerin. Ein Glück für das Schweizer Damentischtennis, dass die 18-Jährige den Schweizer Pass erhalten hat. Bereits 2012 glänzte die Genferin an der Jugend-EM mit guten Resultaten und wurde im gleichen Jahr U18-Schweizermeisterin. Nach erfolgreicher Titelverteidigung 2013 startet Amanda nun gleich mit einer EM-Teilnahme in ihr erstes Jahr bei der Elite. Die Offensivspielerin gehörte einst zu den besten französischen Nachwuchsspielerinnen, und nahm dann mit 14 Jahren eine Auszeit vom Leistungssport. Ein Umzug nach Genf brachte die NLA-Spielerin wieder auf den Geschmack. Dank einem dreiwöchigen Aufenthalt in China ist Amanda Fauvel für die EM gewappnet.

 

Interview: Thomas Neuenschwander

 

Amanda, du hast dein EM-Ticket über ein Qualifikationsturnier gelöst. Wie bist du dort mit dem Druck umgegangen?
Für mich war dieses Qualifikationsturnier recht schwierig, weil es nur einen Platz für diese Europameisterschaft gab. Ausserdem spielte ich gegen zwei starke Spielerinnen. Ich wusste, dass sie mein Spiel sehr gut kennen, somit war es für mich schwierig.

 

Zu Beginn meines ersten Matchs gegen [redigiert] war ich sehr gestresst. Danach liess die Spannung etwas nach, und ich setzte mich 3/0 durch. Es ging gleich weiter mit meinem zweiten Match gegen Liza. Da war ich eigentlich optimistisch, denn ich hatte mich im vorherigen Match 3/0 durchgesetzt. Ausserdem fühlte ich mich mental und physisch gut. Ich gewann dann mit 3/1.

 

Du warst im Sommer in China. Kannst du uns etwas über dieses Trainingslager erzählen?
Ja, ich war drei Wochen mit meinem Bruder und einer Gruppe Franzosen in China. Ich trainierte mit Spielern, die ein gutes Spielniveau haben. Das Training umfasste etwa sechs Stunden pro Tag, drei Stunden am Morgen und drei Stunden am Nachmittag. Jede Einheit setzte sich aus eineinhalb Stunden am Balleimer und eineinhalb Stunden regelmässige Übungen zusammen. Dabei spielte ich mit chinesischen Spielern, deren Niveau mindestens einer A19-Klassierung entsprach. Bei den regelmässigen Übungen habe ich grosse Fortschritte gemacht, weil wir jeden Tag die gleichen Übungen wiederholten, was sehr nützlich ist. Auch das Balleimer-Training war gut. Mir gefiel es sehr gut in China und ich würde gerne wieder dorthin gehen.

 

Was bedeutet deine erste EM-Teilnahme für dich?
Das bedeutet mir sehr viel, denn ich hätte niemals gedacht, eines Tages an der Elite-Europameisterschaft teilzunehmen. Ich spiele seit etwa 12 Jahren Tischtennis und trainiere seitdem auch hart. Das zahlt sich nun aus. Ausserdem freut es mich sehr und macht mich stolz, die Schweiz zu vertreten.

 

Hast du als gebürtige Französin früher in den französischen Nachwuchs-Nationalmannschaften gespielt?
Mit 10 Jahren (U11) war ich die Nummer eins meiner Kategorie. In den Kategorien U13 und U15 war ich in den Top 8. Für Frankreich bestritt ich einige Wettkämpfe, hörte nach meinem ersten U15-Jahr aber in der französischen Mannschaft auf.

 

Während zweieinhalb Jahren spielte ich bloss zum Vergnügen ein- bis dreimal die Woche. Ich wollte dann in der Schweiz wieder mit dem Tischtennis beginnen, weil ich bereits in der Schweiz wohnte und in Genf zur Schule ging. So war das Training wesentlich einfacher, und ich verbrachte nicht mehr so viel Zeit unterwegs.

 

2012/13 war dein letztes Jahr bei den U18. Was ist dein Ziel bei der Elite?
Ja, leider war das mein letztes Jahr bei den U18. Mein Hauptziel ist es, mich in der Weltrangliste zu verbessern und zu beweisen, dass ich meinen Platz in der Schweizer Elite-Nationalmannschaft verdiene. Weiter will ich mich mit sehr guten Spielerinnen an internationalen Wettkämpfen messen und ihnen zeigen, dass ich zu ihnen gehöre und nicht bloss eine Juniorin bin, die bei der Elite keinen Platz hat.

 

Artikel über Nicolas Champod

 

Das Schweizer Aufgebot in Schwechat