EM Qualifikation 2023 – Herren qualifizieren sich für Runde 2

Am vergangenen Wochenende spielten die Teams der Damen und Herren um die Qualifikation zur Team-EM 2023 in Malmö. Die Erwartungen konnten leider nur zum Teil erfüllt werden.

Text: Daniel Burren / Fotos: Ungarischer Tischtennisverband, René Zwald

Um bei den nächsten Team Europameisterschaften 2023 vom 10. bis 17. September 2023 im schwedischen Malmö dabei zu sein, müssen die Schweizer Teams der Damen und Herren zwei Qualifikationsrunden überstehen. Nur gerade 24 Teams werden dann um die entsprechenden Medaillen an der EM kämpfen können.

Die Herren rund um den aktuellen Schweizer Meister Barish Moullet sowie Elias Hardmeier, Loïc Stoll und Pedro Osiro trafen im ungarischen Budapest auf Ungarn und Zypern. Um sich für die 2. Runde zu qualifizieren, musste der zweite Platz erreicht werden. Im ersten Spiel setzte sich das Team aus Ungarn mit 3:0 gegen Zypern durch. Die Ungaren waren auch gegen die Schweizer klar in der Favoritenrolle. Trainer Samir Mulabdic erwartete aber trotz der Tatsache das die Gegner im Schnitt rund 200 Plätze besser klassiert sind ein knappes Spiel. Während Barish Moullet im Startspiel deutlich gegen Adam Szudi (WR: 160) unterlag, gelang Elias Hardmeier ein grossartiger Sieg gegen den erfahrenen Tamas Lakatos (WR 200). Verteidiger Loïc Stoll hatte in einer ausgeglichenen Partie gegen Nandor Ecseki (WR 187) einige Chancen das Spiel zu gewinnen, musste sich aber schlussendlich knapp mit 1:3 geschlagen geben. Elias Hardmeier verlor dann trotz guter Leistung mit 1:3 gegen Szudi, was die Niederlage gegen die Ungaren bedeutete.

Elias Hardmeier

Im zweiten Spiel gegen Zypern waren für einmal die Schweizer klare Favoriten. Dementsprechend liessen diese auch nicht viel anbrennen. Loïc Stoll und Pedro Osiro gewannen ihre Spiele gegen Elia Sharpel (WR: -) und Christos Savva (WR: 490) klar in drei Sätzen. Einzig Barish Moullet hatte gegen den Routinier Marios Yiangou einige Probleme. Nach einer klaren 2:0 Führung und einigen Unkonzentriertheiten seitens des Schweizers lag der Zypriot plötzlich im Entscheidungssatz mit 3:0 in Führung. Dank eines Timeouts drehte Moullet das Spiel auf 8:4 aus seiner Sicht, ehe Yiangou nochmals zurückfand und beim Stand von 9:10 einen Matchball nicht verwerten konnte. Moullet biss sich darauf durch und gewann das Spiel mit 12:10.

Loïc Stoll
Barish Moullet

Dank dem Sieg gegen Zypern qualifizierten sich die Herren erfolgreich für die 2. Runde. Für diese muss aus Sicht von Trainer Samir Mulabdic an der eigenen Spieldisziplin, der Präzision beim Auf- und Rückschlag und bei der Qualität in den ersten Ballwechseln gearbeitet werden.


Die Damen, welche von Trainer Pedro Pelz betreut wurden, bekamen es im belgischen Spa mit den Belgierinnen und dem Team aus Israel zu tun. Mit Platz 2 als Ziel war das eine nicht ganz einfache aber durchaus machbare Aufgabe.

Seit den Rücktritten von Rahel Aschwanden und Céline Reust aus der Nationalmannschaft befindet sich das Damenteam im Umbruch. Rund um Team-Leaderin Rachel Moret wird ein junges ambitioniertes Team mit Fanny Doutaz, Nina Tullii und Ludivine Maurer gebildet. Die Spiele gegen Belgien und Israel zeigten auf, das dabei schon vieles funktioniert, aber es in den entscheidenden Momenten noch an der nötigen Erfahrung fehlt.

Gegen die im Weltranking zumeist besser platzierten Belgierinnen erledigte Rachel Moret ihre Aufgabe knapp, aber gekonnt. Sie gewann sowohl gegen Julie Van Hauwaert (WR: 362) wie auch gegen Margo Degraef (WR: 292) mit 3:2. Die an Position 2 zum Einsatz kommende Fanny Doutaz zeigte für ihr junges Alter eine wirklich gute Leistung. Bei knappen Spielständen fehlte es aber schlussendlich an der nötigen Präsenz am Tisch und einer Portion positiver Aggressivität. So musste sie sich denkbar knapp mit 2:3 gegen Degraf und mit 1:3 gegen Van Hauwaert geschlagen geben. Das Spiel der beiden Nr. 3 zwischen Ludivine Maurer und Lilou Massart (WR: 696) ging klar an die Gastgeberin und war am Schluss wegweisend für die knappe 2:3 Niederlage gegen Belgien.

Rachel Moret

Da Belgien das Spiel gegen Israel ebenfalls mit 3:2 gewinnen konnte, war die Ausgangssituation für das Schweizer Team klar. Ein Sieg und man wäre bei der 2. Runde der Qualifikation dabei. Eine Niederlage und man ist ausgeschieden. In der ersten Partie der Begegnung unterlag Fanny Doutaz erneut knapp mit 3:2 gegen Elinor Davidov (WR: -). Rachel Moret gewann danach souverän mit 3:0 gegen Sinai Itzhaki (WR: -). Den Schwung aus dem gewonnen Spiel von Rachel Moret vermochte Nina Tullii nicht mitzunehmen. Trotz gutem Spiel unterlag sie mit 0:3 gegen Karmit Dor (WR: -). Mit dem Rücken zur Wand konnte Rachel Moret ihre ganze Routine ausspielen und obsiegte gegen die junge Davidov souverän in drei Sätzen. Es oblag also einmal mehr, Fanny Doutaz die Kohlen aus dem Feuer zu holen. In einem wahren Krimi gelang es ihr mit 10:12, 15:13 und 11:8 eine 2:1 Führung herauszuholen. Trotz dieser Führung sollte das Ganze nicht in einem Happyend enden. Die Sätze 4 und 5 gingen jeweils hauchdünn zu 9 an die Israelin Itzhaki. Die Leistung hatte gemäss Trainer Pedro Pelz eigentlich gestimmt, aber wurde nicht mit dem entsprechenden Resultat belohnt.

Damit sind die Damen nach der ersten Runde, wenn auch knapp bereits ausgeschieden. Es fehlte an der nötigen Präsenz am Tisch und auch im Aufschlag/Rückschlag Bereich muss noch gearbeitet werden. Hier haben die Schweizerinnen noch zu passiv agiert, so Pedro Pelz.

Damit werden einzig die Herren in der 2. Runde um die Qualifikation zur Team EM in Malmö spielen.

Links:
Resultate Herren (S1 Group B 5) / Damen (S1 Group B 2)
Fotos Ungarischer Tischtennisverband