Hungarian Open
Dorian Girod und Barish Moullet nur zwei Punkte am Treppchen vorbei – Dimitri Brunner im Haupttableau
Dorian Girod (ZZ-Lancy) gilt laut internationalem Verband bis zum 31. Dezember noch als U15. Zusammen mit Barish Moullet (La Chaux-de-Fonds) erreichte er das Viertelfinale im U15-Doppel und verpasste nur ganz knapp eine Qualifikation fürs Halbfinale. Dimitri Brunner seinerseits kämpfte sich aus seiner Runde heraus und durchlief sogar eine Runde im Haupttableau.
Text und Foto: Laurent Langel
Die Hungarian Junior and Cadet Open fanden vom 4. – 8. November in Szombathely statt. Sieben Junior-Spieler und zwei Schüler-Spieler des STT nahmen daran teil. Das erste wichtige Ergebnis war wohl der Einzeldurchlauf von Dimitri Brunner (Rapid Luzern), der schliesslich Erster seiner Runde wurde, nachdem er insbesondere den taiwanesischen Spieler Ming-Wei Tai geschlagen hatte, der in der ITTF-Junioren-Rangliste weit vor ihm liegt. Mit seinen beiden weiteren Rundensiegen qualifizierte er sich als Erster für die Hauptrunde.
In der Hauptrunde traf der junge Luzerner, der gerade erst von einem zweimonatigen Tischtennisaufenthalt in Japan zurückgekehrt war, auf den Engländer Luke Savill, seinen direkten Ranglistenverfolger, und setzte sich in sechs knappen Sätzen durch. Es folgte das fantastische Spiel gegen den Russen Andrey Semenov, der wiederum in der ITTF-Junioren-Klassierung 200 Plätze vor ihm liegt. Ihm musste Brunner sich ehrenhaft in sieben Sätzen geschlagen geben, im letzten mit 9:11. Was für eine tolle Leistung aber, dass er es so weit im Tableau geschafft und einem so hochrangigen Spieler die Stirn geboten hat. Trainer Samir Mulabdic meint dazu: «Das ist so schade! Die drei Sätze, die Dimitri gewinnt, sind ganz klare Siege (11:2, 11:4 und 11:5), und in den drei Sätzen, die er verliert, liegt er den Grossteil jedes Satzes vorne. Das ist eine exzellente Leistung, die einen Sieg verdient hätte.»
Die Energie des Doppels Girod-Moullet liess die Favoriten zittern
In der Schülerklasse kam die Heldentat vom Doppel. Nachdem Dorian und Barish im 32tel-Finale zwei Sätze ziemlich klar zu Null gespielt hatten (8:11 und 4:11), konnten sie das Steuer herumreissen und den Sieg nach Hause tragen. In der nächsten Runde gegen die deutschen Topgesetzten war der Sieg klar und deutlich. Abgesehen vom Spielbeginn und dem dritten, sehr harten Satz – den unsere zwei jungen Schweizer trotzdem 7:2 gewannen – waren die Schweizer ganz klar die Stärkeren am Tisch und der Sieg war mehr als verdient. Im Achtelfinale sahen sie sich zwei Rumänen gegenüber, die gerade die beiden taiwanesischen Favoriten aus dem Tableau befördert hatten. Nach einem aussergewöhnlich intensiven Spielbeginn auf extrem hohem Spielniveau stand es schnell 2:0 für uns. Dann reagierten die Rumänen, vor allem auf Initiative des stärkeren Spielers, der Nr. 23 der europäischen Rangliste. Doch die Schweizer leisteten erbittert Widerstand und gewannen den fünften Satz 11:7.
Das war schon die Heldentat; der Sieg sorgte im Saal mit der Qualifikation für das Viertelfinale für eine Sensation. Im Viertel gegen die künftigen Nr. 3 und 4 der ETTU-Rangliste von Januar lief das Match dann, wie es zu erwarten war. Unsere beiden jungen Schweizer schafften es sogar, zwei Sätze zu eins zu führen (9:7), ehe sie sich leider geschlagen geben mussten. Aber was für ein Durchmarsch – und wie viel Respekt hat die Schweizer Delegation mit diesem Ergebnis verdient!


