SM in Muttenz: Vorschau Herreneinzel und –doppel

Samy Zmirou

SM in Muttenz: Vorschau Herreneinzel und –doppel
Schafft Samy Zmirou erneut eine Überraschung?
In weniger als einer Woche ist es soweit: das wichtigste nationale Turnier wird am Wochenende vom 1./2. März in Muttenz ausgetragen. Mit einer Vorschau auf die Herrenkategorien möchten wir den Countdown für die Schweizermeisterschaften in Muttenz starten. Am Donnerstag wird dann ein Ausblick auf Damenkategorien und Mixed publiziert.

 

Samy Zmirou war die grosse Überraschung der Schweizermeisterschaften 2013. Der nur als Nr. 8 gesetzte Genfer (CTT Veyrier) holte nach einem 4:2-Finalsieg über Thierry Miller den Einzeltitel. Am Tag zuvor hatte der deutsch-französische Doppelbürger im Viertelfinal Titelverteidiger Nicola Mohler in einem umkämpften Match ausgeschaltet. Der emotionale Zmirou kann auch in diesem Jahr zu den Favoriten gezählt werden. Allerdings sind seine Gegner nun gewarnt. Sicher ist: Die Mission Titelverteidigung wird schwer. Der 28-jährige meint dazu: „Ich weiss, dass eine Titelverteidigung von mir überraschend käme. Mein Ziel ist es dennoch, erneut zu gewinnen. Ich trainiere dazu in der Vorbereitungsphase auch etwas mehr als sonst.“

 

Samy Zmirou sagt weiter: „Letztes Jahr habe ich nicht gedacht, dass ich Nicola Mohler schlagen kann, und noch weniger, dass ich den Titel holen kann. Aber nach dem Sieg über Nicola, sagte ich mir, „ es ist möglich“! Der Titelgewinn war eine sehr schöne Überraschung für mich. Ich kann nun sagen, dass ich Schweizermeister war – auch wenn das von den Selektionären nicht bemerkt wurde.“ (Anm. d. Red.: Samy Zmirou wurde zwar nicht direkt für die Europameisterschaften aufgeboten, aber zu einem EM-Qualifikationsturnier eingeladen, auf das er verzichtete).

 

Thierry Miller: Jahr für Jahr ganz vorne dabei
Weiterhin muss auch mit dem schon 47-jährigen Thierry Miller, der 2013 und 2012 jeweils das Final erreichte, gerechnet werden. „Letztes Jahr war ich in den Wochen vor den SM wirklich gut in Form, deshalb war der Finaleinzug weniger überraschend. 2012 hatte ich ein tolles Halbfinalspiel gegen Christian Hotz und ich war erstaunt, wie gut ich spielte.“ Als Titelfavoriten nennt der NLB-Spieler (Bulle) jedoch zwei Spieler „made in Muttenz“ – nämlich Lionel Weber und Nicola Mohler – sowie Abwehrer Nicolas Champod (UGS-Chênois), der eine sehr gute Saison spielt. Für ihn selbst läuft die Vorbereitung wie gewohnt – 1-2 Trainingseinheiten pro Woche, mehr liegt neben Familie und Beruf nicht drin. Doch trotz „fehlender“ Vorbereitung hat Miller an den SM Jahr für Jahr bewiesen, dass mit ihm am Tag X gerechnet werden muss.

 

Kann Nicola Mohler den Titel zurückerobern?
Und dann ist da noch Nicola Mohler, Nr. 1 der Schweiz und Sieger von 2009-2012. Der in Frankreich bei St. Louis engagierte Basler möchte seinen Titel zurückerobern, obwohl er sein Trainingspensum in letzter Zeit etwas reduziert hat. „Ich habe gute Erinnerungen an Muttenz, da ich 2012 dort einen meiner emotionalsten und schönsten Einzelsiege feiern durfte“, erklärt der Nationalspieler. Nicola Mohler, der bei Rio-Star Muttenz das Tischtennishandwerk erlernte, wohnt in Oberwil, ca. eine Viertelstunde vom Austragungsort entfernt, was sicher kein Nachteil ist. „Ich rechne damit, dass Thierry Miller, Christian Hotz und Lionel Weber meine härtesten Konkurrenten sein werden, obwohl ich schon zum Start ein schweres Los erwischt habe (Anm. d. Red.: Daniel Memmi)“, erklärt der 26-jährige Student.

 

Die grosse Hoffnung des Organisators Rio-Star Muttenz ist Nachwuchsspieler Lionel Weber. Vor einem Jahr mit einer Grippe im Bett, könnte der 17-jährige NLA-Spieler in diesem Jahr endgültig die Spitze erklimmen. In der NLA ist Weber momentan der Schweizer mit der besten Bilanz. Aufwärts zeigt auch die Entwicklung von Webers gleichaltrigem Teamkollegen Elia Schmid. Der Berner schied letztes Jahr erst im Viertelfinal aus und hat in seiner ersten NLA-Saison bereits über 60% der Spiele gewonnen.

Mit Nicolas Champod, Philip Merz, (ist nach einer Knieoperation und mehrmonatigem Ausfall wieder fit), Denis Bernhard und U18-Schweizermeister Gaël Vendé lauern zudem weitere junge und ambitionierte Spieler auf ihre Chance.

 

Thilo Vorherr (links), Christian HotzEs gibt einen neuen Doppel-Schweizermeister
Den letztjährigen unerwarteten Erfolg werden die Wiler Thilo Vorherr und Christian Hotz nicht wiederholen können. Der mehrfache Schweizermeister Hotz tritt nämlich mit dem U15-Talent Dimitri Brunner von Rapid Luzern an. „Ich denke, dass ich mit Dimitri gut harmoniere, da er am Tisch sehr flink agiert. Zusammen mit meinem Spielsystem und meiner Erfahrung ergibt es eine interessante Paarung“, sagt Christian Hotz. Allerdings werden die beiden in Muttenz zum ersten Mal zusammen spielen. Linkshänder Vorherr hat sich mit Philip Merz (ebenfalls Rapid Luzern)) zusammengetan, dem Doppelschweizermeister von 2012 (damals mit Lionel Weber). Sicher ebenfalls eine Kombination mit Potential für Überraschungen, die mangelnde „Eingespieltheit“ könnte aber auch hier ein Handicap sein.

 

Ganz anders sieht das bei den Altmeistern Miller und Stefan Renold aus. 1992 feierten sie den ersten gemeinsamen Doppeltitel, 16 Jahre später den (bisher) letzten. Dazwischen liegt eine rekordverdächtig Zahl von 11 gemeinsamen Titeln, wobei beide mit anderen Partnern noch weitere Male Gold gewannen. Miller und Renold sind sicher auch 2014 Medaillenkandidaten. Schon lange zusammen spielen auch Denis Joset und Marc Altermatt (Kloten), die Schweizermeister von 2010. Sie könnten im Halbfinal auf Miller/Renold treffen. Die zwei weiteren gesetzten Paarungen sind Nicola Mohler/Lionel Weber und Elia Schmid/Samy Zmirou. Während Schmid und Zmirou eine unkonventionelle und sicher gefährliche Kombination darstellen, kann man Mohler/Weber als Titelfavoriten Nr. 1 bezeichnen. Vor allem international haben die Basler schon mehrmals zusammen gespielt, nun soll es auch auf nationaler Ebene klappen.

 

Tischtennis-Schweizermeisterschaften in Muttenz
Turnhallen Kriegacker, Gründenstrasse 32, 4132 Muttenz

 

Samstag 1. März
ab 11:00 Mixed und Doppelkategorien
ab 14:45 Einzelkategorien
19:00 Viertelfinalspiele Dameneinzel
19:45 Viertelfinalspiele Herreneinzel

 

Sonntag 2. März
ab 9:30 Halbfinal- und Finalspiele Mixed und Doppelkategorien
ab 13:00 Halbfinal- und Finalspiele Einzelkategorien

 

Detaillierter Zeitplan, Auslosungen und weitere Infos zur SM
pdfKurzbeschreibung Favoriten