SM in Muttenz: Vorschau Dameneinzel, -doppel und Mixed
Favorisiert sind die zwei „Profispielerinnen“
„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte Rahel Aschwanden vor einem Jahr nach ihrem Titelgewinn. „Denn wenn man fünf Stunden pro Tag trainiert, erwartet man viel von sich.“ Die 20jährige lebt nämlich seit knapp eineinhalb Jahren in Schwechat, wo sie an der Werner Schlager Academy trainiert. Zwar übt Aschwanden seit einiger Zeit wieder vermehrt in der Schweiz, wo sie individueller gefördert wird, und hat auch ein Psychologie-Fernstudium begonnen. Weiterhin bewältigt sie aber ein Trainingspensum einer Leistungssportlerin. Auch Rachel Moret, ihre Kollegin aus dem Nationalteam, setzt seit dem Abschluss ihrer Ausbildung voll auf die Karte Tischtennis. Die Linkshänderin spielt beim Pariser Club EP Isséenne in der zweithöchsten Liga Frankreichs. Verläuft alles nach den Erwartungen, werden die zwei A-Kaderspielerinnen den Titel unter sich ausmachen.
Rachel Moret: Die schönen Erinnerungen an Muttenz
Titelverteidigerin Rahel Aschwanden freut sich auf den nationalen Saisonhöhepunkt: „Meine momentane Form stimmt, und die Vorfreude wieder einmal in der Schweiz zu spielen, ist riesig!“ Als Ziel hat sie sich gesetzt, erneut Gold in Einzel und Doppel zu holen. In Form ist auch Rachel Moret, hat sie doch am Zürich Open drei Serien gewonnen, darunter das Herren A20 nach einem Finalsieg über NLA-Spitzenspieler Simone Spinicchia! Gleichzeitig bewahrt die Westschweizerin sehr schöne Erinnerungen an Muttenz – 2012 wurde sie dort dreifache Schweizermeisterin. „Dieser Tag war unglaublich“, sagt die 24-jährige. Und fügt hinzu: „Ich habe schon immer gerne in der Halle in Muttenz gespielt. Mein klares Ziel ist es, erneut das Triple zu realisieren.“
Spielverderberin eines Finals Moret-Aschwanden könnte am ehesten Laura Schärrer werden, die nach 2013 – damals bezwang sie im Halbfinal Rachel Moret 4:3 – auch in diesem Jahr um den Titel mitreden möchte. In früheren Jahren hatte die Nr. 3 der Setzliste, die wie Rahel Aschwanden beim Weil am Rhein in der deutschen Regionalliga spielt, gegen Moret an SM mehrmals verloren. „Gegen Rachel war es schon mehrmals sehr knapp, deshalb war ich mir meiner Chance bewusst. Anders als in anderen Jahren habe ich mir selber weniger Druck gemacht, und einfach versucht, locker zu spielen“, meint Laura Schärrer. Und fügt hinzu: „Wer weiss, wann das nächste Duell kommt.“ Wie die Auslosung zeigt, könnte das schon am Sonntag der Fall sein.
Ebenfalls zum engeren Favoritenkreis zählt Altmeisterin Vera Bazzi (Belp). Die 50-jährige Ex-Internationale vermag mit ihrem sicheren Verteidigungsspiel weiterhin auch die Besten zu gefährden. Unter den Nachwuchsspielerinnen ist Céline Reust eine Kandidatin für Überraschungen. Mit Amanda Fauvel wäre an Position 4 eine weitere junge und aufstrebende Akteurin gesetzt gewesen. Die Genferin musste aber die Teilnahme wegen einer Knieverletzung kurzfristig absagen.
Beginnen Moret/Aschwanden eine neue Ära?
Im Damendoppel scheinen Moret und Aschwanden eine fast übermächtige Paarung zu sein. Früher bei Wädenswil Teamkolleginnen, verstehen sie sich fast blind, wie Rahel Aschwanden bestätigt: „Da ich mit Rachel schon x-mal gespielt habe, sind wir ein eingespieltes Doppel und harmonieren gut miteinander.“ Nach der langjährigen Dominanz von Monika Führer und Laura Schärrer (Titel von 2007-2011), könnten wir uns nun in der Ära von Moret/Aschwanden befinden – die schon 2012 und 2013 gewonnen haben.
Der Kreis der ernsthaften Konkurrentinnen hat sich nach der Absage von Fauvel, die mit Reust ein starkes Doppel bildete (Nr. 2 der Setzliste), weiter verkleinert. Die stärksten Herausforderinnen könnten Laura Schärrer und ihre ehemalige Mannschaftskollegin bei Neuhausen, Jaqueline Weiss, sein. Die beiden spielen zum ersten Mal zusammen, haben sich aber die Finalqualifikation als Ziel gesetzt. Die letztjährigen Bronzemedaillen-Gewinnerinnen [redigiert] und Liza Schempp (Neuhausen/Uster) sowie Salomé Simonet (Fribourg, spielt mit Alexandra Tchalakian) sind sicher auch dieses Jahr für Podestplätze gut. Ob es aber für mehr reicht?
Mixed seit 2011 in den Händen von Rachel Moret und Nicola Mohler
Mit Nicola Mohler und Rachel Moret treten im Mixed die zurzeit stärksten Spieler der Schweiz zusammen an. In den letzten drei Jahren holten sie bereits dreimal den Titel. Kein Wunder, haben sich die beiden die Titelverteidigung zum Ziel gesetzt. Mit Rijana Zumbrunnen und Lionel Weber werden auch zwei einheimische Hoffungen um Medaillen spielen. Mit Philip Merz/Laura Schärrer und den Westschweizern Gaël Vendé/Salomé Simonet sind zwei weitere schlagkräftige, aber neu formierte Paarungen am Start. Rahel Aschwanden spielt neu mit Filippo Nick (Rapperswil-Jona) zusammen. „Ich habe mit Filippo erst einmal trainiert, es scheint aber gut zu funktionieren“, sagt die Bütschwilerin. Ihr langjähriger Doppelpartner Denis Joset lässt das Mixed in diesem Jahr aus. Damit ist er in prominenter Gesellschaft: Thierry Miller, Stefan Renold, Elia Schmid und Christian Hotz konzentrieren sich ebenfalls auf Einzel und Doppel.
Tischtennis-Schweizermeisterschaften in Muttenz
Turnhallen Kriegacker, Gründenstrasse 32, 4132 Muttenz
Samstag 1. März
ab 11:00 Mixed und Doppelkategorien
ab 14:45 Einzelkategorien
19:00 Viertelfinalspiele Dameneinzel
19:45 Viertelfinalspiele Herreneinzel
Sonntag 2. März
ab 9:30 Halbfinal- und Finalspiele Mixed und Doppelkategorien
ab 13:00 Halbfinal- und Finalspiele Einzelkategorien
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Kurzbeschreibung Favoritinnen