Team-WM in Tokio
Die Damen schaffen den Klassenerhalt und bezwingen auch Italien, die Herren verpassen den (direkten) Aufstieg – insgesamt positive Bilanz
Am Samstag fanden zur gleichen Zeit zwei Begegnungen zwischen der Schweiz und Puerto Rico statt. Die Damen spielten um den Klassenerhalt, während es bei den Herren darum ging, die Aufstiegschancen zu wahren.
Die Schweizerinnen trafen also erneut auf die Puerto-Ricanerinnen, die sie Mittwoch 3-1 geschlagen hatten. Auch diesmal standen sich im ersten Match Rahel Aschwanden und Carelyn Cordero (WR 263) gegenüber. Erneut lag Rahel 0 zu 2 Sätze zurück und hatte im dritten Satz sogar einen 5-9-Rückstand, bevor sie diesen Satz 11-9 gewann. Und wie im ersten Spiel zwischen den beiden Gegnerinnen, setzte sie sich im entscheidenden Satz durch. Da sich ihrer Gegnerin durchaus einige Chancen boten, wird sie diese doppelte Niederlage vermutlich noch eine Weile bereuen. Rahel verdient aber einen doppelten Glückwunsch: sie gab nämlich niemals auf.
Text: Laurent Langel
Da der Coach der puerto-ricanischen Mannschaft beschlossen hatte, nicht mit der Teamleaderin Adriana Diaz zu spielen, traf Rachel Moret auf deren Schwester Mélanie Diaz (WR 355). Wie ihre Schwester musste sie gegen die amtierende Schweizermeisterin eine Niederlage in drei Sätzen hinnehmen. Céline Reust hatte nun die Gelegenheit, der Schweiz gegen Daniely Rios (WR 322) einen makellosen Sieg zu sichern, was ihr mit Bravour und in fünf Sätzen gelang, obwohl die Puerto-Ricanerin in der Weltrangliste 117 Plätze besser klassiert ist. Ein schöner Sieg, der Céline als Turnierabschluss gut tun wird, wie Laurie Phaï Pang bestätigt: «Ich bin mit dieser Begegnung äusserst zufrieden. Rahel lag erneut klar zurück, gab aber nicht auf und lenkte das Team auf die gute Bahn. Rachel bestätigte danach, dass ihr ein tolles Turnier gelang und liess ihrer Gegnerin keine Chance. Céline gelang dann ihr bestes Match des Wettkampfs; sie vermochte, etwas gelöster zu spielen. Insgesamt war die Stimmung sehr positiv». Mit diesem Sieg erreichten die Schweizerinnen ihr hohes Ziel, den direkten Klassenerhalt.
Das letzte Spiel der Damen war gegen Italien, das erneut mit einem Team antrat, das auf dem Papier stärker ist als die Schweizerinnen. Rahel verlor gleich das erste Spiel in vier Sätzen gegen die gegnerische Nr. 1, Debora Vivarelli (WR 201). Rachel verbesserte ihre Erfolgsbilanz nochmals und schlug Lisa Ridolfi (WR 248) in drei Sätzen und 12 Minuten!. Es hiess 1-1 in der Begegnung zwischen Céline und Chiara Colantoni (WR 332) und die Schweizerin versuchte, ihr tolles Resultat vom Morgen gegen Puerto Rico zu wiederholen. Leider gelang es ihr nicht. Mit dem Gewinn des 2. Satzes (11-3) bewies Céline aber, dass sie den Wettkampf mit einem guten Tag abschliesst. Das Resultat ist durchaus ermutigend für sie. Rachel trat also gegen Vivarelli an. Nach einem äusserst knappen Match setzte sie sich in vier Sätzen durch und überliess es somit Rahel, den dritten Punkt für den Sieg zu holen. Sie gewann in drei Sätzen nach einem bestens gemeisterten Spiel. Den Schweizerinnen gelang damit ein wirklich toller Abschluss mit dem 37. Schlussrang.
Bei den Herren trat Lionel Weber (WR 372) zuerst gegen die gegnerische Nr. 1, Brian Afanador (WR 335) an. Er vermochte nur einen Satz zu gewinnen und verlor 1-3. Die Schweiz lag somit 0-1 zurück. Nicola Mohler (WR 284) unterlag danach Daniel Gonzalez (WR 358) in drei knappen Sätzen. Nicolas Champod (WR 439) blieb dann nichts anderes übrig, als gegen Hector Berrios (WR 350) zu gewinnen, damit Nicola ein weiteres Match spielen konnte. Im ersten Satz lag er 6-10 zurück, konnte den Satz dann aber gewinnen, was seinem Gegner mental zu schaffen machte. So behielt er danach während des ganzen Matchs mental die Oberhand und setzte sich in drei Sätzen durch. Für die Schweizer lag somit wieder alles drin. Nicola trat dann gegen Afanador an, konnte aber nicht die Oberhand gewinnen und unterlag 1-3.
Enttäuschung also für das Schweizerteam, das somit den Aufstieg in die zweite Division verpasst. Diesbezüglich äussert sich Samir Mulabdic folgendermassen: «Wir hatten das Ziel, in die zweite Division aufzusteigen. Dieses Ziel haben wir nicht erreicht, natürlich sind wir enttäuscht. Dennoch gab es während dieses Mannschaftswettkampfes einige positive Punkte, wie etwa die Leistung von Nicolas Champod, der an seiner ersten Weltmeisterschaft kein einziges Spiel verloren hat. Es hab auch einige weitere Hoffnungsschimmer, auch tolle Leistungen von Nicola Mohler und Lionel Weber. Es muss aber auch gesagt werden, dass das puerto-ricanische Team gegen uns ein starkes Match spielte und den Sieg verdiente».
Positive Bilanz
Etwas allgemeiner betrachtet, stellt der Cheftrainer fest, dass die Gesamtbilanz der beiden Teams positiv ist. Gerade die Damen konnten zahlreiche Siege verzeichnen und haben mit dem Erhalt in der zweiten Division ihr Ziel erreicht: «Rachel und Rahel haben bewiesen, dass sie das notwendige Niveau haben, um Spielerinnen um die Top 100-150 der Welt ernsthaft zu gefährden. Die Qualität ist da. Der Weg bis zu den Top 100 ist natürlich lang, aber die Richtung stimmt». Er fügte hinzu, dass das Trainingslager des A-Kaders an der Werner Schlager Academy in diesem Winter sowie die verschiedenen internationalen Turniere und Einzeltrainings nun zu den ersten Erfolgen führen.
Die Schweizer Spiele am Samstag
Herren
Schweiz – Puerto Rico 1:3, Matchdetails
Schlussrang: 53
Das Hauptrunden-Tableau
Damen
Schweiz – Puerto Rico 3:0, Matchdetails
Schweiz – Italien 3:2, Matchdetails
Schlussrang: 37
Das Hautprunden-Tableau