STTL: Nervenkitzel in der Schlussphase der Saison

Text: Sebastian Lauener / Fotos: René Zwald (Fotoalbum)

STTL Men: Wil SG und Lugano im Superfinal

Im neuen Modus, der an der STTL-Kammer im Juni 2023 durch die Vereine verabschiedet und am vergangenen Wochenende umgesetzt wurde, werden insgesamt noch fünf Spiele ausgetragen statt wie vormals zehn und den Einzeln der an Position A und X gesetzten Spielern kommt mehr Bedeutung zu. Bei einem Stand von 2:2 wird die Partie im Doppel entschieden.

Der Qualifikationssieger Wil SG setzte sich in zwei Spielen deutlich gegen den Viertplatzierten ZZ-Lancy durch. Im Auftaktspiel in Genf setzten sich die Wiler Akteure allesamt relativ sicher in vier Sätzen durch, wodurch das Endresultat schliesslich 0:3 für Wil SG lautete. Dabei gab Liang Qiu mit dem wichtigen Startsieg gegen Michel Martinez die Marschrichtung der Partie vor. Elia Schmid besiegt den Abwehrspieler Loïc Stoll ebenfalls mit 3:1 und Anton Andersson setzte sich mit seinem angriffigen Kurznoppenspiel gegen Yoan Rebetez durch. Im Rückspiel am Folgetag konnte zwar der auf Y gesetzte Martinez klar in drei Sätzen gegen Schmid reüssieren, da aber Qiu gegen Rebetez (12:10 im fünften Satz) und Schmid ebenfalls gegen Rebetez (19:17 im fünften Satz) in Extremis obenaus schwangen, ging das Rückspiel mit einem Gesamtscore von 3:1 erneut an Wil SG, das somit in den Superfinal am 8. Juni einzieht.

Anton Andersson

Im Freitagsspiel empfang Lugano Rio-Star Muttenz. Die ersten beiden Spiele gingen trotz knapper Satzergebnisse letztlich mit 3:1 an die topgesetzten Spieler Tommaso Maria Giovannetti respektive Pekka Pelz, womit es unter dem Strich 1:1 stand. Nach dem Erfolg von Cédric Tschanz über den Linkshänder Paolo Bisi hatte Pelz die Möglichkeit, die Partie im Einzel gegen Giovannetti zu entscheiden. Nach zwei Durchgängen, die Pelz für sich entscheiden konnte, standen die Zeichen gut für Rio-Star Muttenz. Giovannetti jedoch konnte sich nochmal aufrappeln und entschied die Partie nach heroischem Kampf im fünften Satz für sich. Im Entscheidungsdoppel legten Pedro Osiro und Tschanz, die bereits an der Schweizermeisterschaft Silber im Doppel holten, los wie die Feuerwehr: Gerade mal fünf Punkte mussten sie ihren Tessiner Gegnern in den ersten beiden Sätzen zugestehen. Auch in diesem Spiel sollte es aber nach einer dramatischen Aufholjagd noch zu einem fünften Satz kommen: Bisi und der fürs Doppel nominierte Csaba Molnar fanden immer besser ins Spiel. Somit war der Entscheidungssatz schliesslich ein regelrechter Krimi, der aber letztlich mit 11:9 an das Heimteam Lugano ging.

Mit dem 3:2-Sieg im Gepäch trat Lugano am nächsten Tag in Muttenz zum Rückspiel an. Analog zum Vortag gingen die Muttenzer in den ersten beiden Einzeln (Pelz gegen Molnar und Osiro gegen Giovannetti) mit 2:0 Sätzen in Führung. Wiederum aber bewiesen die Tessiner eine eindrückliche Ausdauer: Molnar konnte im ersten Spiel die Wende erzwingen und auch Giovannetti konnte nach fünf Durchgängen letztlich mit 11:9 obsiegen. Tschanz verkürzte mit einem neuerlichen Fünfsätzer den Gesamtscore auf 1:2, bevor jedoch Pelz im letzten Einzelduell der Partie gegen Giovannetti mit 0:3 unterlag. Somit kann sich Lugano erneut für den Superfinal qualifizieren.

In den Play-out-Duellen gegen Young Stars ZH liess Veyrier nichts anbrennen: Mit zwei 3:0-Siegen setzte sich Veyrier durch. Im samstäglichen Spiel gewann einzig Noe Keusch gegen Sam Boccard einen Satz für die Zürcher, insgesamt konnte sich aber Veyrier klar absetzen. Auch auswärts holten die Genfer am Sonntag einen 3:0-Sieg und erneut mussten sie ihren Gegnern einzig einen Satzgewinn zugestehen.

Umstrittener waren die Partien zwischen Rapperswil-Jona und Neuhausen. Nach einem Thriller zwischen Martin Guman und Barish Moullet zum Auftakt, den Guman im fünften knapp für sich entscheiden konnte, stellt Yuma Hoshi im zweiten Spiel gegen Mauro Schärrer nach durchgehend engen Durchgängen auf 2:0. Chaitanya Vepa holte mit dem Sieg gegen Denis Bernhard den Anschlusspunkt, da aber anschliessend Guman auch gegen Schärrer gewann, holte sich Rapperswil-Jona das Spiel mit 3:1. Am nächsten Tag sollte die Revanche erfolgen: Zwar unterlag Vepa klar gegen Hoshi, da Schärrer sich nun besser auf Guman einstellen konnte, stand es nach den ersten Partien 1:1. Moullet, frischgebackener Schweizer Meister im Einzel, machte es gegen Numa Ulrich sehr spannend: Nach einem 0:2-Satzrückstand kam er immer besser in die Partie und setzte sich in drei Sätzen mit dem Minimalvorsprung von zwei Punkten durch. Mit dem 3:1-Sieg von Vepa, der gegen Guman gross aufspielte, holte sich schliesslich Neuhausen den wichtigen Gesamtsieg und erzwang somit das dritte Spiel in der Serie.

Martin Guman

Im so wichtigen Sonntagsspiel wurden die im Doppel bis anhin sehr erfolgreichen Schärrer/Moullet auf die Positionen B und C gesetzt, Vepa begann auf A. Diese Strategie sollte sich letztlich nicht bezahlt machen: Vepa unterlag insgesamt überraschend deutlich gegen Ulrich und Schärrer zog gegen Hoshi nach mehreren knappen Sätzen ebenfalls den Kürzeren. Nun hätte Moullet gegen Guman gewinnen müssen, um ein nächstes Spiel zu erzwingen. Es waren denn auch hier einige Sätze umkämpft, im vierten Durchgang konnte Guman aber davonziehen und machte mit 11:4 den Sack zu. Rapperswil-Jona verabschiedet sich mit einem deutlichen 3:0-Sieg in die Sommerpause.

Im Play-out-Final treffen somit Neuhausen und Young Stars ZH Ende April aufeinander.

Berichte zu den Spielen Neuhausen – Rapperswil-Jona hier und hier.

 

STTL Women: ZZ-Lancy und Young Stars ZH erfolgreich

Das Halbfinal-Duell zwischen Zürich-Affoltern und Young Stars ZH war bis zum Ende hin umkämpft: Im Freitagsspiel gewann Olga Nemes erneut alle möglichen Einzel für Zürich-Affoltern, jedoch unterlagen ihre Mitspielerinnen Olga Koop und Natascha Loo jeweils Ilona Renold respektive Sandra Busin. Die klassierungsmässig stärkste von Young Stars ZH, Elmira Antonyan, wurde so aufgestellt, dass sie in einem entscheidenden Doppel mittun könnte. Nach den Einzelspielen stand es denn auch 2:2. An der Seite von Koop wurde Margit Geiger für Zürich-Affoltern nominiert, bei Young Stars ZH spielten Antonyan und Busin. Die letztgenannten konnten sich nach einem verlorenen ersten Satz deutlich besser abstimmen und liessen ab da gerade noch zehn Punkte ihrer Gegnerinnen zu, womit die Young Stars mit 3:2 siegten.

Am nächsten Tag holte erneut Nemes zwei Siege und da Loo tatsächlich die Revanche gegen Busin gelang, obsiegte Zürich-Affoltern mit 3:1. Auch Koop arbeitete hart für ihre Revanche gegen Renold, jedoch konnte musste sie nach fünf Durchgängen erneut ihrer Gegnerin gratulieren. Im Sonntagsspiel schliesslich wogte insbesondere das Startspiel hin und her: Nemes wurde stark von Busin gefordert. Die Favoritin wankte, fiel aber nicht: Nemes konnte mit 11:8 im fünften Durchgang den Sieg für Zürich-Affoltern buchen. Da anschliessend Renold wie auch Antonyan die Punkte für die Young Stars holten, Nemes wiederum im zweiten Einzel deutlich gegen Renold geann, kam es wie am Freitag zum Entscheidungsdoppel. Aufgrund der Klassierungen waren Antonyan und Busin gegenüber Koop und Loo leicht zu favorisieren. Die ersteren liessen denn aber auch nicht viel Anbrennen: Trotz eines Durchhängers im dritten Satz ging dieses Spiel mit 3:1 an Young Stars ZH, die somit dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung in den Superfinal vorstossen.

In der anderen Halbfinalpartie zwischen ZZ-Lancy und Neuhausen gab es im Freitagsspiel interessante Aufstellungen: Die nominell schwächste Spielerin wurde jeweils auf A respektive X gesetzt. Nataliia Oharenko verlor ihre beiden Einzelpartien standesgemäss deutlich, ihre Teamkolleginnen Akhyata Patra undElke Schall-Süss holten aber die nötigen Punkte: Patra gewann überraschend deutlich gegen die besserklassierte Ludivine Maurer und Schall-Süss gab sich keine Blösse gegen Nina Tullii. Somit kam es zum Entscheidungsdoppel, in dem die junge Patra an der Seite der erfahrenen Schall-Süss leicht besser harmonierten als Tullii und Bérénice Marteau: Mit 3:1 holten sich die Neuhauserinnen den wichtigen Doppelsieg und somit die Führung in der Serie. Im samstäglichen Rückspiel setzte ZZ-Lancy auf dieselben Spielerinnen, Neuhausen aber ersetzte Oharenko und Schall-Süss mit Zhenqi Barthel Apolonia und Laura Robertson. In den ersten beiden Spielen setzte sich Marteau deutlich gegen Patra durch, Barthel Apolonia holte postwendend den Sieg zum Ausgleich gegen Tullii. Was folgte, waren zwei Spiele, die von Hochspannung lebten: Maurer spielte gegen die starke Robertson gross auf und spielte sich bis in den fünften Satz. Auch hier war es überraschenderweise eine Partie auf Augenhöhe, die aber letztlich mit 11:9 an Maurer gehen sollte. Ihre Teamkollegin Marteau, die bisher lediglich ein Saisonspiel verloren hatte, lieferte sich einen heroischen Schlagabtausch mit Barthel Apolonia. Mit einem epischen fünften Satz, der mit 16:14 für Marteau endete, holte sie den entscheidenden Punkt zum 3:1 für ZZ-Lancy.

Auch in diesem Halbfinale sollte also das dritte Spiel die Entscheidung bringen. Analog zum Vortag gewann Marteau deutlich gegen Patra und auch Tullii musste sich wiederum Barthel Apolonia beugen. Robertson hatte scheinbar ihre Lehren aus dem vorherigen Spiel gegen Maurer gezogen, so dominierte sie diese in den ersten beiden Sätzen quasi beliebig und konnte mit 2:0 in Führung gehen. Was nun folgt, war neuerlich ein Spiel auf Messers Schneide: Mit 12:10, 11:9 und erneut 11:9 konnte Maurer noch einmal Robertson in die Schranken weisen. Marteau stellte anschliessend mit dem 3:1-Sieg in knappen Sätzen gegen Barthel Apolonia den Gesamtscore auf 3:1 für ZZ-Lancy, womit die Genferinnen erneut vor heimischen Publikum am Superfinal teilnehmen gegen Young Stars ZH können.

Berichte zu den Spielen ZZ-Lancy – Neuhausen hier und hier.