Weiterentwicklung des Tischtennissports im Wallis dank zwei herausragenden Tischtennisspielern (Teil 2/2)
Die grossartige Leistung von Rachel Moret bei den Olympischen Spielen in Tokio liess alle Tischtennisball-Begeisterten träumen. Nun liegt der Fokus zwar auf der neuen Saison, die nächsten Olympischen Spiele in Paris 2024 sind aber bereits im Hinterkopf.
Text: Fabrice Descloux / Fotos: CTT Sierre
Interview mit Anthony Geminiani:
Anthony, du spielst jetzt schon seit zwei Saisons für den CTT Sierre. Kannst du uns deinen Weg durch die Tischtenniswelt ein wenig beschreiben und erklären, wie du ins Wallis gekommen bist?
Ich habe im Alter von 9 Jahren im Club Cogolin in der Nähe von Saint-Tropez mit dem Tischtennisspielen begonnen. Mein Trainer war Patrick Zonneveld. Mit fünfzehn Jahren kam ich ins Trainingszentrum von Talence im Südwesten Frankreichs und trainierte 15 Stunden pro Woche unter der Leitung von Régis Canor (Nationaltrainer). Dadurch machte ich grosse Fortschritte und wurde in die Jugendnationalmannschaft aufgenommen.
Im Alter von 20 Jahren habe ich mein staatliches Diplom von Jugend und Sport im Tischtennis erworben.
Anschliessend habe ich 10 Saisons als Profi in Frankreich gespielt: 1 Saison in der ersten Division (Pro A) und 9 Saisons in der zweiten Division (Pro B).
Danach arbeitete ich als Tischtennistrainer und spielte währenddessen in der «National 1».
Ins Wallis bin ich eher zufällig durch Damien Provost (französischer Profispieler) gekommen. Er stellte mich Fabian Lenggenhager vor, dem Präsidenten vom CTT Sierre. Wir haben uns sehr gut verstanden. Der CTT Sierre ist ein familiärer Club und gut strukturiert, dank Fabian, Joel Millius (Vizepräsident), Lionel Bigler (Trainer und Mann für alles) und vielen anderen. Ich fühle mich jedes Mal wie zu Hause, wenn ich komme.
In den letzten beiden Saisons bist du in der Nationalliga B komplett ungeschlagen geblieben (nur ein einziger Satzverlust, wenn ich mich nicht täusche). Wo liegt der Unterschied zwischen dir und deinen Gegnern?
Ja, ich bin in der gesamten Meisterschaft ungeschlagen geblieben, aber ich habe mehrere Sätze verloren. Ich meine es waren drei… Gegen Stevanovic Nenad, Reuseau Louis und Vepa Chaitanya. Ich habe nicht gegen alle Gegner gespielt, weil die letzten beiden Saisons jeweils wegen SARS-CoV-2 abgebrochen wurden.
Wo ich mich von meinen Gegnern unterscheide? Ich weiss es nicht, vielleicht liegt es an der Erfahrung, die ich während meiner Pro-Jahre gesammelt habe. Beim Tischtennis muss man versuchen, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten, wenn es nicht gut läuft… Diese Fähigkeit habe ich auf jeden Fall!
Wenn du nach Sierre kommst, gibst du jeweils viele Einzeltrainings. Kannst du uns den Nutzen und die Bedeutung des Einzeltrainings für die Entwicklung eines Spielers erläutern?
Wenn der Trainer mit mehreren Spielern trainiert, muss er sein Training an die Fähigkeiten der verschiedenen Spieler anpassen. Er muss die Reife, das Alter, das Niveau, die physischen Qualitäten, die Spielsysteme, die Ziele der einzelnen Spieler usw. berücksichtigen.
Einzeltraining ist eine sehr wirksame Methode, um auf alle Bedürfnisse des Spielers einzugehen.
Das Einzeltraining ist für den Fortschritt eines Spielers unerlässlich, da der Trainer in Echtzeit erklären, korrigieren und anleiten kann. Während eines 1,5-stündigen Gruppentrainings mit 20 Spielern ist es unmöglich, Tischtennis im Detail zu erklären, da es nicht nur um Vorhand- und Rückhandschläge geht…. Tischtennis ist ein Mikrokosmos, in dem das kleinste Detail einen grossen Unterschied machen kann. Es ist daher notwendig, sich viel auszutauschen und genau zu sein: Tischtennis quasi von A bis Z zu verstehen!
Dies ist nur mit Einzeltrainings möglich!
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