Im Schatten der grossen Nationen
Vom 13. bis 17. September werden sich die besten europäischen Spieler und Spielerinnen in Luxembourg an der Team-EM messen.
Mit dabei sind selbstverständlich auch zwei Schweizer Teams, die sich in der Challenge Divison beweisen müssen. Als bestmögliches Resultat würde für die Schweizer der 17. Platz winken – die ersten sechzehn Plätze werden unter den Teams der Champions Division ausgemacht.
Text: Annina Häusli / Fotos: René Zwald
Wer in welcher Division spielt, wurde im vergangenen Jahr in der EM-Qualifikation bestimmt. Die Schweizer Teams trafen dabei auf grosse Gegner wie Deutschland oder Polen. In der Challenge Divison warten auf die Schweizer deshalb Gegner, die als schlagbar eingestuft werden können – wenn alle ihre beste Leistung abrufen können.
Die Schweizer und ihre Gegner
Die Schweizer Herren-Nationalmannschaft für die Team-EM besteht aus Lionel Weber (WR 327), Nicolas Champod (August: 406), Cedric Tschanz (761) und Filip Karin (/). Letztere Zwei konnten sich im Sommer in einem Kader-internen Qualifikations-Turnier gegen ihre Konkurrenten durchsetzen und qualifizierten sich so für die letzten zwei freien Startplätze an der Team-EM.
Das Minimalziel für Lionel Weber und Cédric Tschanz ist der Klassenerhalt. «Persönlich ist es mein Ziel, ein paar Siege gegen besser platzierte Gegner zu holen, um mich in der Weltrangliste weiter nach vorne zu arbeiten», meint Lionel. Für Cédric und Filip ist es die erste Elite-EM. Beide wollen ihre beste Leistung zeigen und Erfahrungen für die Zukunft sammeln. Cédric: «Ich will das Team so gut wie möglich mit meinen Leistungen unterstützen.»
Tschechien – Die Tschechen sind der klare Gruppenfavorit. Sie treten mit fünf Spielern aus den Top 200 an: Tomas Konecny (81), Dimitrij Prokopcov (100), Lubomir Jancarik (121), Tomas Tregler (135) und Tomas Polansky (180). Ein Sieg gegen die Tschechen würde ganz klar als grosse Überraschung gelten.
Türkei – Die Türken treten mit Ahmet Li (96), Gencay Menge (272), Ibrahim Gündüz (266) und Abdullah Yigenler (437) an. Gegen die Türkei hat die Schweiz schon öfters gespielt und verfügt über eine ausgeglichene Bilanz gegen diesen Gegner. An einem guten Tag liege ein Sieg gegen die Türkei sicherlich in Reichweite, ist Lionel überzeugt.
Bulgarien – Das bulgarische Team besteht aus Petyo Krastev (307), Densilav Kodjabashev (399) und Teodor Alexandrov (386). Die Bulgaren sehen auf dem Papier nach dem Gegner aus, gegen der die Hoffnung auf einen Sieg am grössten ist. Ob sich dies bewahrheiten wird, wird sich jedoch zeigen müssen.
Zweiter Platz als Ziel
Rachel Moret (137), Rahel Aschwanden (257) und Céline Reust (475) dürfen in ihrer Gruppe auf den einen oder anderen Sieg hoffen. Besonders auf Rachel Moret lastet als Teamleaderin ein grosser Druck. «Wir wollen unbedingt den zweiten Gruppenplatz erreichen, damit wir um die Plätze 17 bis 24 spielen können», sagt Rachel vor der Team-EM. Doch am wichtigsten sei es, dass alle ihre besten Leistungen abrufen können.
Litauen – Stärkemässig liegt die Mannschaft in etwa gleichauf mit den Schweizerinnen. Sie werden wohl vor allem auf die mehrfache, ehemalige Europameisterin Ruta Paskauskiene (112) zählen. Doch auch Egle Stuckyte (244), Aukse Rasimaviciene (479), Kornelija Riliskyte (570) und Ugne Baskutyte (August: 563) werden ihr Bestes geben, um unseren Damen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Rahel, Rachel und Céline haben schon ein paar Mal gegen Litauen gespielt und «Wir können sie schlagen».
Slowakei – Gegen die Slowakinnen dürfte es schwierig werden. Die Gegnerinnen sind Barbora Balazova (Juni: 72) Tatiana Kukulkova (301) Eva Jurkova (345) und Lucia Truskova (359).
Finnland – Gegen die Finninnen sollte ein Schweizer Sieg drin liegen. Anna Kirichenko (386), Annika Lundstrom (546) und Anna-Sofia Erkheikki (718) sind in dieser Begegnung auf der Aussenseiter-Position.
Fast die gesamte europäische Elite am Start
Abseits der Schweizer werden sich in der Champions Division die besten Teams Europas duellieren. Bei den Herren sind 18 der besten 20 Europäer am Start. So tritt Deutschland unter anderem mit Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll an, Portugal mit Marcos Freitas, Tiago Apolonia und Joao Monteiro. Titelverteidiger Österreich geht dieses Jahr (wie auch vor zwei Jahren bei ihrem Sieg) nicht als Topfavorit ins Rennen. Stefan Fegerl und Robert Gardos können jedoch mit ihrer besten Leistung jedem Spitzenspieler ein Bein stellen. Für Filip aber ist klar: «Deutschland wird den Titel sicher gewinnen. Sie haben ein unglaubliches Kader.»
Auch bei den Damen sind alle grossen Namen am Start. Hier hat Deutschland ebenfalls wieder sehr gute Aussichten, den Titel einzufahren. Mit Ying Han und Xianoa Shan sind die zwei besten Europäerinnen im Team der Deutschen, und auch Sabine Winter wurde aufgeboten. Es wird sich zeigen, ob ein Gegner dem Europameister der vergangenen drei Team-EM’s ein Bein stellen kann. Für Rahel und Céline sind die Deutschen Frauen die Favoritinnen, während Rachel auf die Rumäninnen setzt.
Spiele der Schweizer
13. September:
10 Uhr: Schweiz – Türkei
13 Uhr: Schweiz – Slowakei
19 Uhr: Schweiz – Bulgarien
14. September:
10 Uhr: Schweiz – Finnland
13 Uhr: Schweiz – Tschechien
19 Uhr: Schweiz – Litauen
Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe qualifizieren sich für die Spiele um die Plätze 17 – 24, die Dritt- und Viertplatzierten spielen um die Plätze 25 – 32. Diese Spiele werden ab dem 15. September ausgetragen.
Ausgewählte Spiele der Champions Division werden per Livestream übertragen.
Tisch 1: http://www.laola1.tv/de-int/livestream/tischtennis-ettu-team-europameisterschaften-lde
Tisch 2: http://www.laola1.tv/de-int/livestream/tischtennis-ettu-team-europameisterschaften-t2-lde
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